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Kleine Reihe 05: Joachim Scholtyseck / Robert Bosch und der 20. Juli 1944

Joachim Scholtyseck

Robert Bosch und der 20. Juli 1944

ISBN 978-3-980-59797-5

02.01.0036

Gab es einen liberalen Widerstand gegen den Nationalsozialismus? Und welchen

Anteil hatte er an dem Attentat gegen Hitler am 20. Juli 1944? Bislang

von der Geschichtswissenschaft weitgehend vernachlässigt oder als Randerscheinung

eingeschätzt, zeichnet der vorliegende Beitrag das Netzwerk des

liberalen Widerstandes um den Firmengründer Robert Bosch nach. Verwurzelt

im sozialliberalen Denken rettete Bosch als Verteidiger der Weimarer Republik

demokratische Traditionen in die Zeit des "Dritten Reiches" hinüber.

Angesichts der allgemeinen Rechtlosigkeit, der nationalsozialistischen

Kriegspolitik sowie der Repressionen gegenüber den deutschen Juden fand

der "Boschkreis" in enger Zusammenarbeit mit Carl Goerdeler den Weg zur

aktiven Opposition. Diese umfaßte Hilfe für Juden, Auslandskontakte sowie

Entwürfe von Nachkriegsordnungen und mündete schließlich nach dem Tod

von Bosch in die Teilnahme an der Verschwörung des 20. Juli 1944. Das Attentat

scheiterte, doch der Widerstand des Kreises um Robert Bosch bleibt, so

die These des Autors, ein eindrucksvolles Beispiel für liberale Widerständigkeit

gegenüber der totalitären Herausforderung. In der scheinbar unzeitgemäßen

Haltung eines liberalen und sozialen Unternehmers schimmerte

darüber hinaus ein Zukunftspotential auf, aus dem die deutsche Nachkriegspolitik

erfolgreich schöpfen konnte.

Dem hier veröffentlichten Text liegt ein Referat zugrunde, das Joachim Scholtyseck

am 20. Juli 1999 in der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus

gehalten hat.