A-
A+
 

3,00 €

Kleine Reihe 21: Salomon Korn / Was ist deutsch-jüdische "Normalität"?

Salomon Korn

Was ist deutsch-jüdische „Normalität“?

Theodor-Heuss-Gedächtnis-Vorlesung 2007

ISBN 978-3-980-96035-9

02.01.0020

Das Verhältnis zwischen Juden und Nichtjuden in Deutschland ist nach

dem nationalsozialistischen Menschheitsverbrechen von Verkrampfungen

geprägt, die regelmäßig in öffentlichen Debatten eskalieren – nicht erst

seit dem Konflikt zwischen Ignaz Bubis und Martin Walser 1998 oder der

antisemitischen Rede des Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann

2003. Ist dies bundesrepublikanische Normalität? Oder bedarf es vielmehr

einer deutsch-jüdischen Normalität, die ein reibungsloses Miteinander

erstrebt? Welche Art von Normalität ist überhaupt wünschenswert im

deutsch-jüdischen Verhältnis? Mit diesen schwierigen Fragen beschäftigt

sich Salomon Korn in seinem Beitrag. Ausgehend von der Geschichte seiner

Familie und seiner eigenen Biographie beschreibt er die komplizierte

Situation von Juden in Deutschland nach 1945, die sich sowohl mit einem

„schulddruckabwehrenden Antisemitismus“ wie auch mit einem ängstlichen,

aber wohlmeinendem Verschweigen von Unterschieden zwischen

Juden und Deutschen konfrontiert sehen.

Indem Salomon Korn die Auseinandersetzung mit dem Holocaust weiterhin

als transgenerationelle Aufgabe begreift, entwirft er ein Zukunftsbild von

einem unaufgeregten, eben „normalen“ deutsch-jüdischen Zusammenleben.

Und schließlich, so sein Traum, werde das Reden über deutsch-jüdische

Normalität sich selber überflüssig machen.